Im Januar und Februar 2017 war ich mal wieder in Kambodscha, um dort an der Don Bosco Technical School in Kep ein fünfwöchiges Journalismus-Seminar zu geben. Es war wir immer ein tolle Erfahrung. Mittlerweile war es das vierte Mal dort und ich fühle mich in dem kleinen Ort am Strand beinahe ein wenig zu Hause.
Zusammen mit meinem Kollegen und Freund Wolfgang Bauernfeind saßen wir also jeden Tag vor ca. 30 Schülern und Lehrern und haben mit Händen und Füßen versucht unsere westliche Vorstellung von Journalismus zu vermitteln. Das Englisch der Studenten war wie immer eher schlecht, aber mit Geduld und viel Humor haben wir hoffentlich einen Eindruck davon hinterlassen können, wie bei uns Radio funktioniert. Humor war wahnsinnig wichtig, um die Studenten bei Laune zu halten. Das sieht man auch den Ergebnissen des Kurses an. Wir haben immer auch probiert Lachen und gute Laune in den Beiträgen festzuhalten.
Eine Audio-Slideshow über ihre Motoräder
Wir haben lange überlegt, zu welchem Thema wir dieses Mal einen Radiobeitrag machen sollen. Wir brauchten etwas, womit sich die Studenten hier, die aus sehr armen Familien kommen, identifizieren können. Etwas, womit sie eigentlich jeden Tag zu tun haben. Und was gibt es in Asien überall? Was knattert und knallt und befördert manchmal eine ganze Familie? Genau: Die Motobikes.
Und um den Radiobeitrag noch etwas interessanter für die Studenten zu gestalten und damit sie auch noch mal selbst Hand anlegen können, bekamen sie die Aufgabe Fotos von ihren Motobikes zu machen. Oder von denen ihrer Freunde, wenn sie keine hatten. Diese haben wir dann unter den Beitrag gelegt und somit eine Audio-Slide-Show gebastelt. Hier das Ergebnis von den Interviews, Sprechertexten und Atmosphären-Aufzeichnungen. Und entschuldigt bitte das manchmal unverständliche Englisch, bei Gelegenheit packe ich noch Untertitel darunter:
Produktionsbedingungen
Das Ganze haben wir auf einem alten Laptop mit Adobe Audition geschnitten. Als Lautsprecher diente eine 10$ China-Kopie von diesen kleinen Bose Bluetooth-Lautsprecherboxen. Als Aufnahmegeräte hatten wir mehrere Zoom H1 Geräte, welche Wolfgang letztes Jahr als Spende mit an die Schule gebracht hat und welche durchaus einen guten Job gemacht haben. Welche Kameras die Studenten benutzt haben kann ich nicht sagen, da ist alles möglich, von Canon 6D (ja, die sonst recht einfache Schule da eine echt gutes Gerät als Spende abgestaubt) oder aber auch kleine Knipsi- oder Handykameras.
Ich werde demnächst auch noch mal einen Post über die Zeit dort generell schreiben, mich bewegt diese Auszeit in Kambodscha immer sehr und die Wochen dort auf dem Campus und dem einfachen Leben tun mir sehr gut. Es gibt einem einfach eine Perspektive zu unserem Leben hier. Wir leben natürlich bildungstechnisch, medizinisch und sozialversicherungmässig viel sicherer Leben, das ist gar kein Vergleich, aber manchmal, wenn ich hier eingezwängt in der U-Bahn sitze, oder weinend über meiner Steuererklärung hänge, dann träume ich dem einfachen Leben dort ein bisschen hinterher.
Und das hier ist übrigens mein ganz persönliches Lieblings-Motobike! 🙂 Mit diesem Monster-TukTuk sind wir mit 20 Leuten oder so 30min in die nächst-größere Stadt Kampot gefahren, um dort die Radiostation zu besichtigen.
Michael Timm
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